25.7.2023

Affenhitze

Affenhitze - wie gehen Tiere mit der Wärme um?

Was machen Tiere bei dieser Affenhitze?   Einige beispielhafte Verhaltensweisen

Der Begriff Affenhitze steht für sehr hohe Temperaturen und kommt wohl aus Berlin. Ende des 19. Jahrhunderts herrschte im Affenhaus des Berliner Zoologischen Gartens eine extreme Hitze und man sprach von einer „Hitze wie im Affenstall“ woraus sich später dann der Begriff Affenhitze entwickelte.

Wir Menschen leiden unter großer Hitze, wissen uns aber auf verschiedene Weise zu schützen. Aber was machen die Tiere? Hier einige Beispiele.

Immer wieder trifft man in diesen heißen Tagen auf Störche die „gekalkte“ Beine haben. Die Ursache ist eine Bekotung der eigenen Beine. Diese Art des Kühlungsystems hat zwei Funktionen.  Der flüssige Kot enthält Harnstoff und gibt den Beinen die weiße Farbe. Die weiße Farbe reflektiert zudem das Sonnenlicht und wirkt damit wie eine Art Sonnencreme. Und das verdunstende Wasser aus dem flüssigen Kot führt zu einer Verdunstungskälte und kühlt damit auch die Beine und reguliert somit den Kreislauf des Weißstorches.

Ein anderes Beispiel ist die Wärmeregulation beim Feldhasen. Seine langen Ohren wirken wie eine Klimaanlage über die die Hitze abgeleitet wird.

Bei den Vögeln, die alle keine Schweißdrüsen haben, wird die Abkühlung über die Verdunstung gemacht. Manche Vögel hecheln, wenn es heiß wird. Sie suchen aber auch Abkühlung in Pfützen, seichten Ausläufen von Bächen oder Badestellen in Gärten auf. Sie nutzen das Wasser dabei, um ihr Gefieder nass zu machen und die Trocknung über die Verdunstungskälte als Thermoregulation zu nutzen.  Wer ein Futterhaus im Garten hat, der sollte auch eine flache Schale mit Wasser in die Nähe stellen. Es ist nur darauf zu achten, dass dieses „Plantschbecken“ regelmäßig gereinigt wird.

Auch Libellen haben eine Strategie die Hitzeeinwirkung zu minimieren. Sie verwenden dazu die „Obelisken-Stellung“. Das heißt, sie stellen ihren Hinterleib steil, wie bei einem Handstand, in die Sonne auf, um ihre Körperoberfläche zu verkleinern. Da diese Haltung an einen Obelisken erinnert nennt man sie auch Obelisken- Stellung.

Am Beispiel des Hauhechel-Bläulings für Schmetterlinge, erkennt man die ausgefeilte Technik der Natur sich gegen Hitze zu schützen. Er klappt einfach seine Flügel zusammen und die helle Unterseite reflektiert das Sonnenlicht. Damit ist ein Aufheizen der Flügel minimiert.

Soweit zum Selbstschutz in der Natur bei dieser „Affenhitze“. Vielleich beobachtet ihr, hitzegeschützt, auch Verhaltensweisen von Insekten, Vögeln oder Säugetieren bei diesen außergewöhnlichen Temperaturen und könnt sie gegebenenfalls dokumentieren. Also Augen auf, auch wenn sie hinter der Sonnenbrille versteckt sind!